16.02.2024 ● bluum
Der Arbeitsmarkt in Brandenburg: Erfolgreich arbeiten und Industriekultur erfahren
Brandenburg ist das fünftgrößte Bundesland in Deutschland. Es ist geprägt durch seine Natur und die Weite. Doch auch darüber hinaus hat das Bundesland einiges zu bieten, etwa auf dem internen Arbeitsmarkt. Allen voran eine geschichtsträchtige Industriekultur, welche noch immer zahlreiche Arbeitsplätze schafft – beispielsweise in der Metall- und Stahlindustrie. Die Auswahl an Jobs und Lehrstellen im Land ist vielfältig und groß. Während die Arbeitslosigkeit in den vergangenen Jahren immer weiter gesunken ist. Erfahre hier, wie sich der Arbeitsmarkt entwickelt hat und mit welchen Prognosen gerechnet wird.
Das Wichtigste in Kürze
- In Brandenburg leben knapp 2,6 Millionen Menschen auf 29.654 Quadratkilometern. Das entspricht einer Bevölkerungsdichte von 87 Einwohner*innen pro Quadratkilometer.
- Arbeitsplätze gibt es in diesem Bundesland in allen erdenklichen Branchen. Dabei liegt das jährliche durchschnittliche Einkommen in Brandenburg bei knapp über 35.000 Euro.
- Ende 2023 lag die Arbeitslosenquote im Land bei 6,0 Prozent und damit etwas über dem Wert des Vorjahrs.
- Gerade die Industriekultur, der Tourismus und die Ernährungswirtschaft spielen eine wichtige Rolle.
Inhaltsverzeichnis
Wie viele Einwohner*innen hat Brandenburg?
Erwerbstätige: Zuwachs in der Stadt ist kleiner als auf dem Land
Wie hoch ist die Arbeitslosenquote in Brandenburg?
Wie viel verdient man in Brandenburg?
Wie hoch ist der durchschnittliche Stundenlohn in Brandenburg?
Ausbildung in Brandenburg
Wie viele freie Ausbildungsplätze gibt es in Brandenburg?
Fazit
Wie viele Einwohner*innen hat Brandenburg?
Zum 30. September 2023 meldete das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, dass zum Stichtag exakt 2.580.797 Menschen in Brandenburg lebten. Damit verzeichnete Brandenburg bis zu diesem Datum unter dem Strich ein Wachstum der Bevölkerung.
Wer einen Blick auf die Zahlen zur Entwicklung von Zuzug und Wegzug aus dem Bundesland werfen möchte, muss mit den Zahlen von 2022 Vorlieb nehmen, die im Sommer 2023 erhoben worden sind. Dazu teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit, dass die Zahl der Einwohner*innen um 55.521 Menschen höher lag als 2021. Seit 2011 vermeldet das Bundesland zudem weniger Fortzüge. 2022 ist die Schere hier besonders groß. Durch den russischen Angriff auf die Ukraine sind in diesem Jahr deutlich mehr Menschen zugewandert als in den Jahren zuvor.
- Die Zahl der Fortzüge hat sich 2022 im Vergleich zu 2021 um mehr als 6.000 Menschen auf 64.285 erhöht.
- Die Zahl der Zuzüge nahm deutlicher zu: 119.806 Menschen kamen 2022 neu nach Brandenburg. 2021 waren es noch 83.360 Menschen.
- Von den 119.806 Zugezogenen kamen etwas mehr als die Hälfte aus dem Ausland nach Brandenburg. Allein mehr als 30.000 Menschen zogen aus der Ukraine in das Bundesland.
Alle vier kreisfreien Städte in Brandenburg und die 14 Landkreise verzeichneten 2022 sogenannte Wanderungsgewinne. Das heißt: Der Zuzug war überall größer als der Fortzug. Je näher ein Landkreis an Berlin lag, desto höher war 2022 der Wanderungsgewinn von Menschen, die aus Berlin zugezogen sind und Zuflucht auf dem Land suchen.
Die größten Wanderungsgewinne im Bundesland Brandenburg von 2021 auf 2022 wiesen folgende Kreise auf:
- Havelland (+4.478)
- Oder-Spree (+4.779)
- Teltow-Fläming (+5.168 Menschen)
Auch sind 2022 knapp 66.000 Menschen innerhalb von Brandenburg umgezogen – und hier liegt der Kreis Teltow-Fläming mit einem positiven Zuzug von 1.610 Menschen ebenfalls an der Spitze. Den größten Wegzug an Einwohner*innen, die 2022 innerhalb des Bundeslands umgezogen sind, meldete überraschenderweise, trotz hohem Zuzug, der Kreis Oder-Spree mit 3.873 Menschen, die den Kreis verließen. Ebenfalls Verluste machte die Landeshauptstadt (-965).
Brandenburg besticht durch seine reiche Natur und den florierenden Tourismus. Insgesamt 22.109 Berliner*innen zogen 2022 ins umliegende Bundesland, während lediglich 12.242 in die Hauptstadt umsiedelten. Für deine berufliche Zukunft sind diese Informationen ausschlaggebend? Erfahre dann mehr über die Einwohner*innen Brandenburgs und die ländlichen Regionen!
Erwerbstätige: Der Zuwachs in der Stadt ist kleiner als auf dem Land
Im Vergleich zum Vorjahresquartal waren in den letzten Monaten des Jahres 2023 1.153.100 Menschen erwerbstätig. Blickt man auf das gesamte Jahr, gab es im nordöstlichen Bundesland im Jahresdurchschnitt 4.000 Erwerbstätige mehr.
Interessant dabei ist, dass es in den städtischen Gebieten völlig unterschiedliche Entwicklungen gegeben hat, wirft man einen Blick auf die Wirtschaftsbereiche:
Gebietskörperschaft | Erwerbstätige 2022 im produzierenden Gewerbe | Erwerbstätige 2022 im Sektor Dienstleistungen |
Landkreise in Brandenburg | plus 2.600 gegenüber 2023 (Zunahme um 1,2 Prozent) | plus 8.100 gegenüber 2023 (Zunahme um 1,3 Prozent) |
Kreisfreie Städte in Brandenburg | Minus 300 gegenüber 2023 (Abnahme um 1,2 Prozent) | Plus 2.300 gegenüber 2023 (Zunahme um 1,0 Prozent) |
Wer also in den Städten Brandenburgs eine Stelle im produzierenden Gewerbe sucht, hatte 2022 etwas schlechtere Aussichten als im Jahr zuvor. Doch alles in allem hat der urbane Raum in Brandenburg in den vergangenen 30 Jahren von der Entwicklung des Arbeitsmarkts profitiert – jedenfalls die dichter besiedelten Landkreise rund um Berlin.
Auch die fünf Landkreise Prignitz (-8,1 Prozent), Uckermark (-11,9 Prozent), Elbe-Elster (-16,2 Prozent), Oberspreewald-Lausitz (-17,7 Prozent) und ganz besonders der Kreis Spree-Neiße (-33,3 Prozent) haben teilweise stark an Erwerbstätigen eingebüßt.
Gewinner sind hingegen Potsdam (+35,3) als einzige Stadt und insbesondere die Kreise Potsdam-Mittelmark (+45,4 Prozent), Dahme-Spreewald (59,4 Prozent) sowie Teltow-Fläming. Dort ist die Zahl der arbeitenden Menschen seit 1993 gar um 66,9 Prozent angestiegen.
Wie sich die Zahl der Erwerbstätigen seit 1993 in Brandenburg entwickelt hat, illustriert die folgende Übersicht (die 100 im Jahr 1993 stellt die Ausgangssituation dar, unter den anderen Jahreszahlen ist die prozentuale Entwicklung vermerkt):
| 1993 | 1999 | 2005 | 2011 | 2017 | 2022 |
Brandenburg gesamt | 100 | 105,5 | 99 | 104,9 | 108 | 111 |
An Berlin grenzende Kreise | 100 | 114,6 | 111,4 | 120,8 | 127,8 | 134,7 |
Nicht an Berlin grenzende Kreise | 100 | 95,2 | 85 | 86,8 | 85,7 | 84,2 |
Insgesamt gab es im Jahr 2022 in ganz Brandenburg also elf Prozent mehr Erwerbstätige als 1993, die Kurve ging nur in den Jahren von 2000 bis 2004 zurück. In den Kreisen oder Grenze zur Hauptstadt verlief der Rückgang der Erwerbstätigen nahezu durchgängig, 2022 waren im Vergleich zu 1993 nur noch 84,2 Prozent Beschäftigte zu verzeichnen. Ganz anders der Verlauf in den Kreisen, die mit Berlin eine gemeinsame Grenze haben: Mit Ausnahme einer kleinen Delle von 2000 bis 2003 wuchs die Zahl der Beschäftigten dort ab 1993 permanent. 2022 gab es in diesen Regionen fast 35 Prozent (!) mehr Erwerbstätige als 29 Jahre zuvor.
Wie hoch ist die Arbeitslosenquote in Brandenburg?
Die Arbeitslosenquote in Brandenburg lag im Dezember 2023 bei 6,0 Prozent. Über das gesamte Jahr betrachtet lag die Quote bei 5,9 Prozent – nach 5,6 Prozent 2022, 5,9 Prozent 2021 und 6,2 Prozent im ersten Pandemiejahr 2020. Im Jahr 2019 war die Arbeitslosenquote in Brandenburg mit 5,8 Prozent erstmals auf einen Wert von unter sechs Prozent gefallen.
Info: Rückläufige Arbeitslosenquote in Brandenburg
Seit 2005 ist die Arbeitslosenquote in Brandenburg rückläufig. Waren seinerzeit noch 18,2 Prozent aller Erwerbstätigen in diesem Bundesland ohne Beschäftigung, sank die Quote 2013 erstmals auf unter zehn Prozent.
Den höchsten Quotienten wie im Dezember 2023 der Landkreis Uckermark auf, dort waren 11,2 Prozent der Menschen ohne Arbeit. In allen anderen Landkreisen und kreisfreien Städten lag die Quote deutlich im einstelligen Bereich. Die niedrigste Arbeitslosenquote in Brandenburg meldete der Kreis Dahme-Spreewald mit 3,7 Prozent im Dezember 2023.
Der Blick in die Brandenburger Landkreise zeigt zugleich, dass es in den Landkreisen, die eine direkte Grenze zu Berlin haben, weniger Arbeitslosigkeit gibt als in den weiter von der Hauptstadt entfernten Kreisen.
Dich interessiert die generelle Entwicklung der Arbeitslosenquote in Brandenburg? Finde heraus, wie sich die Zahlen in den vergangenen Jahren verändert haben.
Wie viel verdient man in Brandenburg?
Nach Angaben der Arbeitsagentur lag der Bruttolohn-Median in Brandenburg im Jahr 2022 bei 3.011 Euro im Monat. Im Vergleich zu 2019 bedeutet das einen Anstieg im 303 Euro.
Info: Was ist der Medianlohn?
Beim Medianlohn handelt es sich nicht um den Brutto-Durchschnittslohn, den Beschäftigte in Brandenburg jährlich verdienen. Der Medianlohn bezieht sich auf jenes Gehalt, bei dem exakt gleich viele Menschen weniger wie auch mehr verdienen. Der Wert des Durchschnittslohns wird gern etwas verzerrt – und zwar durch extrem hohe Gehälter, die die Ausreißer nach oben darstellen. Diese ziehen den Schnitt zu weit nach oben, um noch ein adäquates Bild zu.
Blickt man mit diesem Wissen nun auf die Hauptstadt, zeigt sich, dass der Medianlohn 2022 um fast 800 Euro höher war. Um zu verstehen, wie groß die regionalen Unterschiede im Bundesland sind, müssen die kreisfreien Städte untereinander, die Landkreise untereinander sowie die Städte mit den Landkreisen verglichen werden. Die Zahlen stammen noch aus dem Jahr 2021.
Dabei zeigt sich ein klares Bild:
- Der niedrigste Median-Bruttolohn wurde seinerzeit in der Prignitz (29.851 Euro) gezahlt, nur unwesentlich höher waren die Beträge im Kreis Elbe-Elster mit 30.357 Euro sowie im Havelland mit 30.637 Euro.
- Bei den Landkreisen hatten der Kreis Teltow-Fläming mit 34.962 Euro, der Kreis Oberhavel mit 33.896 Euro und der Kreis Dahme-Spreewald (33.448 Euro) die Nase vorn.
- Der Medianlohn in den Brandenburger Landkreisen lag seinerzeit bei 32.389 Euro, der der Städte bei 35.768 Euro.
- Der Medianlohn in Cottbus hatte 2021 33.919 Euro betragen und in Potsdam 38.053 Euro.
Der Verdienst pro Kopf lag 2021 in den kreisfreien Städten Brandenburgs um 10,4 Prozent höher als in den Landkreisen. Auf das Jahr gerechnet, lag die Differenz der Medianlöhne 2021 in der Prignitz um 8.200 Euro niedriger als in der Landeshauptstadt Potsdam.
Wie hoch ist der durchschnittliche Stundenlohn in Brandenburg?
Nun kennst Du den jährlichen Lohn, der in Brandenburg im Median verdient wird – doch was heißt das eigentlich mit Blick auf den durchschnittlichen Stundenlohn im Bundesland? Bis dem Statistischen Bundesamt alle relevanten Daten vorliegen, vergeht immer etwas Zeit – weswegen derzeit noch das Frühjahr 2022 als Referenzzeitraum gilt.
Zunächst einmal bleibt festzuhalten, dass der durchschnittliche Stundenlohn in Brandenburg im April 2022 höher war als in jedem anderen ostdeutschen Bundesland. Im Schnitt verdienten Arbeitnehmende zum genannten Zeitpunkt 19,40 Euro pro Stunde.
Im Vergleich mit dem durchschnittlichen Stundengehalt der westdeutschen Bundesländer stand Brandenburg im April 2022 jedoch weniger gut da. Im mittleren Bundesschnitt lag der Stundenlohn seinerzeit 2,62 Euro höher als in Brandenburg, also bei 22,02 Euro. Bei derlei Betrachtungen schauen sich die Statistiker*innen aber auch gern andere Werte an. So ist beispielsweise interessant, wie hoch der Anteil der Erwerbstätigen ist, die unterhalb eines bestimmten Stundenlohns bleiben. Nachfolgende Grafik zeigt das für Brandenburg im Vergleich zu zwei Beispiel-Bundesländern:
APRIL 2022 | durchschnittlicher Stundenlohn in € | Anteil der Erwerbstätigen mit weniger als 20 € pro Stunde | Anteil der Erwerbstätigen mit weniger als 15 € pro Stunde |
Brandenburg | 19,40 | 65,6 Prozent | 31,7 Prozent |
Schleswig-Holstein | ca. 23 | 61,2 Prozent | ca. 25 Prozent |
Hamburg | 27,12 (Jahr: 2021) | 45,3 Prozent | k. A. |
Innerhalb der westdeutschen Länder lag der Anteil der Beschäftigten mit einem Stundenlohn unter 20 Euro mit 61,2 Prozent am höchsten. In Hamburg hingegen – einer der Bundesländer in dem die Menschen das meiste Geld verdienen – waren es im April 2022 nur 45,3 Prozent, die stündlich weniger als 20 Euro verdienten.
Während der Medianlohn sowie der durchschnittliche Stundenlohn aussagekräftiger sind, kann es für Dich dennoch interessant sein, mehr über das generelle Einkommen sowie die durchschnittlichen Löhne im Bundesland zu erfahren.
Du möchtest wissen, wie der durchschnittliche Verdienst von Männern und Frauen ist und zwischen welchen Landkreisen Unterschiede herrschen? Unser Blogartikel zum Durchschnittseinkommen in Brandenburg kann Dir weiterhelfen!
Ausbildung in Brandenburg
In Brandenburg gibt es Ausbildungsplätze in nahezu allen erdenklichen Branchen und Berufszweigen. Die Zahl der freien Lehrstellen ist größer als die Zahl der Bewerber*innen jedes Jahr.
Brandenburg sucht Azubis in vielen Bereichen, wie etwa in diesen Bereichen:
- Maschinenbau
- Hotellerie
- Gastronomie
- Energietechnik
- Verkauf
- Einzelhandel
Auch Lehrstellen beim Land selbst, sprich bei der Polizei oder der Verwaltung, sind attraktiv. Die Vergütung der Lehrstellen orientiert sich am deutschen Mindestlohn für Azubis: 649 Euro brutto im ersten, 766 Euro im zweiten und 876 Euro im dritten Lehrjahr. In vielen Branchen ist die Ausbildungsvergütung allerdings höher.
Wie viele freie Ausbildungsplätze in Brandenburg gibt es?
Im Jahr 2023 ermittelte die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg zum 1. August – also zum Beginn des Lehrjahrs – mehr als 6.700 freie Ausbildungsplätze in Brandenburg. Das sind deutlich mehr freie Stellen, als es zum gleichen Zeitpunkt Bewerber*innen gab: Laut Regionaldirektion waren das am 1. August 2023 nur 4.369 junge Menschen. Die Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, stehen damit also gut. Die untenstehende Tabelle zeigt Zahlen bis zum Jahr 2022.
Du strebst eine Ausbildung in Brandenburg an? Erkundige Dich über die zahlreichen Ausbildungen und die dazugehörigen Branchen in Brandenburg in unserem Blogbeitrag!
Fazit: Brandenburg befindet sich auf einem Weg des Wachstums und der Entwicklung
In Brandenburg leben ungefähr 2,6 Millionen Menschen. Die Arbeitslosenquote lag Ende 2023 bei 6,0 Prozent und damit geringfügig höher als im Jahresdurchschnitt und als in den Vorjahren (mit Ausnahme des ersten Jahres der Corona-Pandemie 2020). Auch im Hinblick auf das mittlere Einkommen belegt Brandenburg im Rennen mit anderen ostdeutschen Ländern einen der oberen Plätze. Statistiken zufolge war das mittlere Einkommen, also der Bruttolohn-Median, mit 3.011 Euro im Jahr 2022 höher als im Durchschnitt. Du siehst also, dass sich das Land entwickelt – sei es hinsichtlich der Löhne, der Zuwanderung oder auch der freien Ausbildungsplätze, die Dir eine gesicherte sowie erfüllende Zukunft bieten können. Das aufstrebende Land mit seiner reichen Industriekultur hat es Dir angetan? Schaue dann in unser Jobportal und finde noch heute deinen Traumjob.